SV Suddendorf-Samern

seit 1959

Horst Thole

Bei all der Lockdown-Lethargie hier mal wieder was postives. Wir blättern heute in den Geschichtsbüchern weiter bis in die 70er und damit in eine Zeit, in der Jugendspielgemeinschaften noch nicht mal Zukunftsmusik waren. Horst Thole hat uns einiges darüber erzählt und Fotos aus dieser Zeit herausgekramt. Viel Spaß beim Lesen! 

Steckbrief

Name:
Horst Thole

Für SuSa 1 gespielt:
von 1970 bis 1982 (2 Jahre wegen Rückenproblemen ausgesetzt) 

        
Trainer:
Meine eigenen Trainer waren Gerrit Dreyer, Siegfried Schwendrat, Dietrich Möhring und Benno Hüsken. Selbst habe ich geschätzt 10 Jahre lang die B-Jugend trainiert.  


Position(en):
Habe vom Torwart bis zum Stürmer alles gespielt, am liebsten aber im Mittelfeld. Wenn wir nicht verlieren durften, habe ich im Tor gespielt.


Anzahl Spiele:
Laut Ehrung 500

Anzahl Tore/Assists:
20-30 Tore pro Saison

 

1.) Welches Spiel ist dir am meisten in Erinnerung geblieben? An Welchen Moment auf dem Platz erinnerst du dich gerne zurück?

Da gab es viele. Besonders war natürlich der Aufstieg in die Bezirksklasse 1981. Auch das Spiel zur Eröffnung des damals neuen Platzes in Suddendorf ist mir in Erinnerung geblieben. Da haben wir gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Nordhorn gespielt, die zu dem Zeitpunkt zwei Klassen über uns gespielt hat. Wir haben das Spiel 6:1 gewonnen und ich habe fünf Tore gemacht.

Sehr tragisch war das Spiel, in dem Gerhard Palstring verunglückt ist. Das Spiel und die Geschehnisse habe ich vom Spielfeldrand aus gesehen.

Grundsätzlich hat es mich motiviert, gegen Mannschaften oder einzelne Spieler aus höheren Klassen zu spielen. Im Spiel gegen die erste Mannschaft vom FC Schüttorf 09 konnte ich meine Laufstärke ausspielen. Auch in meiner Jugendzeit habe ich immer gerne in höheren Mannschaften ausgeholfen. Einmal habe ich als B-Jugendlicher aus dem jüngeren Jahrgang in der A-Jugend mitgespielt. Wir haben 10:1 verloren, aber ich habe unser einziges Tor geschossen.


 

Als Jugendtrainer war ich mit einer B-Jugend auf Mannschaftsfahr in Berlin. Das war in der Saison 78/79. Wir haben dann gegen eine Jugendmannschaft von dort gespielt. Ich weiß aber leider nicht mehr, wie der Verein hieß und wie das Spiel ausgegangen ist, nur noch, dass wir auf Schlacke gespielt haben.


1.) Welche deiner Mitspieler/Trainer hast du besonders bewundert und was war besonders an ihnen?  

Die Trainer waren alle gut, ich bin mit allen gut ausgekommen. Horst Wessels und Horst Lockert waren sehr gute Mittelfeldspieler, Clemens Hermann Herding hat immer gut gehalten. Jan Klüver hat viele Tore geschossen und war echt schnell. Der Zusammenhalt war bei uns in der Mannschaft auch immer sehr gut. 



3.)In der SUSA-Gemeinschaft stehen Teamgeist und Kameradschaft mit an erster Stelle. An welche kuriosen Mannschaftsabende erinnerst du dich zurück? Gibt es besondere Kabinenfeiern, von denen du noch heute erzählst? 

Natürlich die Aufstiegsfeier 1981. Wir haben in Suddendorf gespielt und mussten  in Samern duschen. Da liefen echt viele Leute rum, die nicht immer alle angezogen waren. Einige wurden auch mit Klamotten unter die Dusche gezogen. Danach wurden wir mit dem Spielmannszug abgeholt und waren abends noch bei Rielmann. 

Nach dem Training und nach Spielen haben wir oft noch lange gesessen. Ich habe aber selbst wenig und bis zu meinem 19. Geburtstag gar nichts getrunken, weil ich oft noch wieder zurück  zum Bund musste. Aber ich wollte meist auch nicht so viel trinken. Da gab es schon immer mal wieder Gegenwind, aber ich war da standhaft. Mir ging es mehr um das Zusammenkommen als um das Bier.

Besonders waren immer die Fahrten nach Lodsworth in England. Wie heute auch noch sind wir mit dem Bus dorthin gefahren und bei den Engländern privat untergekommen. Die Länderspiele waren damals noch ausgeglichener als heute. Da gab es das ein oder andere Mal auch schon morgens den Vodka-O, weil wir abends damit aufgehört hatten.

Zu meiner Zeit wurden innerhalb der Mannschaft noch viele Weggen weggebracht. Einmal haben wir einen zu Robert Kolarzyk gebracht. Da waren wir bei Stähle und haben ein Paar Touristen aus Hamburg getroffen. Die fanden das so lustig, dass sie ein Foto von machen wollten. Das stand hinterher sogar in Hamburg in der Zeitung. Den Artikel habe ich aber leider nicht mehr.


4.)Über die Jahre hat sich der Verein weiterentwickelt und die Strukturen haben sich mit der Zeit verändert. Gab es in deiner früheren Zeit Dinge, die es heute nicht mehr gibt? 

Es hat sich sehr viel geändert. Zum Beispiel gab es früher keine Jugendspielgemeinschaften. Sogar die obergrafschafter Vereine wie Laarwald, Esche oder Ringe hatten in den Jugendabteilungen eigenständige Mannschaften.

Auch hat sich die Kabinen-Situation deutlich verbessert. Ich erinnere mich noch daran, dass wir uns einmal mit einem Wasserschlauch abduschen mussten. Das war glaube ich in Ringe und es lag Schnee. Sowas gibt es heute sicher nicht mehr.

Der Platz in Samern lag mal quer, also parallel zur jetzigen Halle. Da habe ich leider keine Bilder mehr von und ich weiß auch nicht, wann man den gedreht hat. Aber auf dem Platz habe ich noch gespielt.   

5.) Hast du abschließend noch einen Tipp für uns? Was möchtest du der aktuellen ersten Mannschaft mit auf den Weg geben?

Zusammenhalt, Kameradschaft und ein offener, ehrlicher Umgang miteinander sind sehr wichtig. Unehrlichkeit läuft dir irgendwann in die Hacken. Für mich persönlich hatte Fairness immer eine große Bedeutung. Ich habe nie eine gelbe Karte bekommen. Eine aggressive Spielweise muss nicht unfair sein, wenn man den Kopf einschaltet.

Ich war selbst nie der schnellste, konnte das aber mit Ausdauer, Spielverständnis und Wille ausgleichen. Wenn man sein Ziel im Auge hat, kann man immer noch ein Paar Prozent mehr geben.